Vor wenigen Wochen waren wir wieder zu Besuch in Hamburg. Eigentlich war mein Plan hier ein ein paar Sightseeing Tipps zu veröffentlichen. Da es aber reichlich Blogbeiträge an anderer Stelle gibt, lege ich hier den Focus auf Treppenhäuser der Stadt möchte aber auch gleich auf meine kleine Hamburg-Galerie verweisen.
Ich fotografiere ja gerne Architektur; hier haben mir es die Treppen besonders angetan. Auf meiner Seite gibt es ja eine extra Treppen-Galerie.

Dank netter Freunde auf flickr bekam ich vor unserem Besuch schon reichlich Input an welchen Stellen ich meinem Treppen Fetisch ausleben konnte. Die Perlen darunter möchte ich hier weitergeben. Es empfiehlt sich unter der Woche loszuziehen, da quasi alle Geschäftshäuser sind und am Wochenende eher nicht zugänglich sind.

Als erstes sei das Brahms-Kontor erwähnt. Das Kontorhaus gehört zur ersten Riege expressionistischer Backsteinklassiker der Hansestadt. Die Architekten Lundt & Kallmorgen errichteten es 1904. Zwischen 1920 – 1922 sowie 1928 – 1931 wurde das Ursprungsgebäude aufgestockt und ausgebaut. Zu finden ist es – wie kann es anders sein – am Johannes-Brahms-Platz 1.
Hier der Blick nach oben:

Brahms Kontor – Hamburg

Und nach unten:

Brahms Kontor – Hamburg

Weiter geht es zur alten Oberpostdirektion. Das Hauptgebäude wurde von 1883 bis 1887 nach Plänen der Postbauverwaltung unter August Kind und Julius Raschdorff errichtet. Der Haupteingang ist am . Wir gehen aber zum Treppenhaus links davon. Dort ist auch ein Radiologe.
Auch hier der Blick nach oben:

Alte Oberpostdirektion Hamburg

und nach unten:

Alte Oberpostdirektion – Hamburg

An der U-Bahn Haltestelle „Meßberg“ gibt es gleich ein ganzes Ensemble an Kontorhäusern, die teilweise sogar gleich mehrere interessante Treppenhäuser verfügen. Im Kontorhausviertel gibt es das Chilehaus, den Sprinkenhof und den Meßberghof. Wer zwischendurch eine Pause braucht, dem empfehle ich die Altstädter Stube Willig (urig, retro, gastlich) und das lieblings-eis; beides in der Altstädter Straße.

Das Chilehaus ist auch UNESCO-Weltkulturerbe. Es wurde nach Plänen von Fritz Höger und im Auftrag des Kaufmannes Henry B. Sloman zwischen 1922 und 1924 erbaut und als für die Hansestadt typisches Kontorhaus am 1. April 1924 eröffnet.

Chilehaus – Hamburg
Chilehaus – Hamburg
Chilehaus – Hamburg
Chilehaus – Hamburg

Der Sprinkenhof ist ein neunstöckiges Kontorhaus, das den gesamten Komplex zwischen Altstädter, Burchardstraße und Johanniswall einnimmt. Das Bürohaus wurde von 1927 bis 1943 in drei Bauabschnitten von Hans und Oskar Gerson und Fritz Höger erbaut.

Sprinkenhof – Hamburg
Sprinkenhof – Hamburg

Das Ballinhaus wurde von 1922 bis 1924 nach Entwürfen der Architekten Hans und Oskar Gerson für die Aktiengesellschaft für In- und Auslandsunternehmungen errichtet und nach dem 1918 verstorbenen Hamburger Reeder Albert Ballin benannt. Unter Leitung von Ballin war die HAPAG bis 1914 zur weltgrößten Reederei aufgestiegen. Im nationalsozialistischen Hamburg galt Ballin als Namensträger des Kontorhauses wegen seiner jüdischen Abstammung als nicht mehr tragbar, daher wurde das Kontorhaus 1938 auf Weisung des Hamburger Gauleiters nach der anliegenden Straße in Meßberghof umbenannt.

Meßberghof – Hamburg
Meßberghof – Hamburg
Meßberghof – Hamburg

Kleiner Tipp zum Schluss: immer im Sucher die Bildecken kontrollieren und auf die Fußspitzen aufpassen!

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