Den Haag (amtlich auch ’s-Gravenhage) ist nicht die Hauptstadt der Niederlande, das ist Amsterdam, aber die Welthauptstadt für Frieden und Gerechtigkeit. Hier sitzen die niederländische Regierung und Internationaler Gerichtshof und es residiert der König.
Eigentlich ist Den Haag auch gar keine Stadt, die Gemeinde mit ca. 500.000 Einwohnern hat im Mittelalter nie das Stadtrecht bekommen; später wurde dies dann gegenstandslos.
Uns reizte die historische Innenstadt, die Nähe zum Meer und natürlich auch die Einkaufsstraßen.
Den Haag bietet tatsächlich die meisten Sehenswürdigkeiten, die man pro Quadratmeter in den Niederlanden finden kann. Eine Woche im September hatten wir Zeit dies zu ergründen; hier die Eindrücke der Streifzüge.
Mit dem Auto in die Stadt zu fahren ist keine so richtig gute Idee, dies ist nicht gewünscht und der Parkraum rar und kostet. Auch muss unbedingt darauf geachtet werden korrekt zu Parken. Abgelaufene Parkuhr oder Falschparken wird richtig teuer. Ideal ist es ein Fahrrad zu nehmen und dies mit einem stabilen Schloss an eine Stange zu ketten. Laut Statistik ist wohl jedes dritte Rad gestohlen. Wir hatten Glück und weder einen Strafzettel noch weniger Räder wieder mit nach Hause genommen.
Mein Parktipp relativ nahe zur Innenstadt: Jacob Catslaan. Von hier sind es nur 1,3km zum Palast Noordeinde. Diese Straße ist noch in der gebührenfreien Zone. (Ohne Gewähr, das kann sich schnell ändern.)
Immer am ersten Samstag im September ist Museumstag. Den ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Für den Museumstag werden extra Bushaltestellen angelegt und die Busnutzung ist beim Ticket dabei.
Wir begannen den Museums-Marathon im Panorama-Mesdag. (Zeestraat 65) Das 360° Panorama ist 14 Meter hoch und hat einen Umfang von 120 Metern. Es wurde von Hendrik Willem Mesdag, seiner Frau und ein paar ihrer Freunde gemalt. Es zeigt Scheveningen um das Jahr 1880. Durch den aufgeschütteten Sand und die drapierte Deko wirkt das Panorama verblüffend dreidimensional.
Weiter ging es zum Mauritshuis, das die Königliche Gemäldegalerie beherbergt. (Plein 29) Die Sammlung der Meisterwerke aus dem 17. Jahrhundert ist weltweit einzigartig. Eines der berühmtesten dort ausgestellten Gemälde ist „Das Mädchen mit den Perlenohrringen“ von Jan Vermeer.
Als nächstes kam Koninklijke Schouwburg an die Reihe. Das prachtvolle Gebäude wurde ursprünglich im Jahr 1766 als Palast für Prinz Charles Christian von Nassau-Weilburg, dem Bruder des Gouverneurs Willem V. im Jahr 1802 erbaut und später in ein Theater umgebaut. Hier gab es eine Führung und die Gelegenheit einmal selbst auf der Bühne zu stehen.
Zum Abschluss besuchten wir noch das Palais Escher. Seine Bilder üben schon eine besondere Faszination aus. Ich beobachtete ein junges Paar, die sich gegenseitig die „Fehler“ erörterten.
Danach waren wir platt und nahmen den Bus zurück. Der nette Fahrer hielt sogar extra an einer Ecke; so hatten wir es näher zu unserer Ferienwohnung.
Die City von Den Haag ist absolut sehenswert. Kleine nette Läden reihen sich aneinander und laden zum Bummeln ein. Besonders sehenswert sind z. B. das Kaufhaus „de Bijenkorf“ (Wagenstraat 32, unbedingt die Treppen benutzen!), die Destillerie „van Kleef“ (Lange Beestenmarkt 109, Fleur ist ein Unikat; sie spricht auch gut deutsch) und die Drogerie „van der Gaag“ (Dagelijkse Groenmarkt 27, hier stapeln sich urige Tiegel bis an die Decke).
Es kann auch durchaus passieren, dass die königliche Kutsche vorbeikommt. War das etwa Königin Maxima, die da gewunken hat?
Zu zwei Sehenswürdigkeiten habe ich einen eigenen Blog-Eintrag verfasst: Dem Gemeentemuseum und Lola Coffee & Bikes Den Haag.
Hier findet ihr meine Den Haag Galerie.