Als Kaffee-Liebhaber stösst man aktuell unweigerlich auf alte Methoden in neuem Aufguss, was im Fall von Cold Brew beim Kaffee gerade wieder gilt. Niederländische Seefahrer genossen auf ihren Reisen gerne kalt gebrühten Kaffee, um auch unterwegs auf ihr Lieblings-Getränk nicht verzichten zu müssen.

Dies wird gerne in verschiedenen Methoden praktiziert. Zum ersten Mal habe ich das neuzeitlich adaptierte aufwändige Verfahren des Cold Drip im Cafe in Den Haag gesehen. Hier tröpfeln in fünf Stunden 600ml Wasser über 60g Kaffeepulver.

Ein weiteres Verfahren ist das kalte Brühen im simplen Einmachglas oder mit einer French-Press. Etwas eleganter funktioniert es mit der Mizudashi Kanne von Hario. Der Hersteller empfiehlt 80g Kaffee auf 1150ml Wasser. Ich möchte den Kaffee etwas kräftiger und habe mich für 100g entschieden.

Als Kaffee kommt der Maragogype in der helleren Cold Brew Röstung des Rösters meines Vertrauens zum Einsatz. Diese besonders großen Bohnen werden auch Elefantenbohnen genannt. Sie zeichnen sich durch einen milden Geschmack und ein zart blumiges Aroma aus und gehören zu den Spezialitätenkaffees. Genau das Richtige für Cold Brew.
Hier die Bohnen im Vergleich zu „normalen“:

Also fix meine Anfim Mühle von 3 für Espresso auf 15 gestellt und 100g vermahlen. Der Mahlgrad sollte etwas gröber als für die French Press sein; etwa so wie Kristall-Zucker.

Das Kaffee-Mehl lässt sich mit dem Marmeldaden-Trichter krümelfrei in den Filter der Hario Kanne füllen. Nun das Ganze mit (stillem) Mineralwasser übergiessen, bis das Wasser die Oberkante des Kaffeemehls erreicht hat, und 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Das Befüllen dauert ein paar Minuten, also erst mal einen doppelten Espresso:

Danach den Filter herausnehmen. Er hat am Boden eine Art Bajonett-Verschluss. Diesen kann man Öffnen und ein wenig auf den Kaffee-Puck stubsen. Nun fällt dieser komplett heraus. Ein mühsames Filtern des Cold Brew ist nicht nötig. Der Filter lässt sich leicht reinigen und ist so schnell wieder einsatzbereit.

Geniessen lässt sich der Cold Brew pur mit einem Eiswürfel oder 1:1 mit Tonic. Wer noch eine Fruchtnote dazu möchte, kann einen Spritzer Limette dazu geben. Auch Alkoholika jeglicher Couleur lassen sich bestens kombininieren.

Ab damit in ein schweres Glas, eine LP auf den Dreher und los geht’s – der Sommer kann kommen.

Inspiriert haben mich unter anderem:
www.coffeeness.de
www.cremagazin.de

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