Zum Geburtstag bekam ich eine Städtereise im Juni nach Porto geschenkt.
Portugal mochte ich schon immer und Porto selbst hat sich in den letzten Jahren sehr gemausert. 2014 wurde Porto zur „Europe’s best destination“ gekürt. Außerdem ist Porto von unserer Region aus sehr gut zu erreichen. Ryan-Air fliegt von Baden-Airpark in ca. 3h nach Porto. In Porto selbst fährt die Metro in einer halben Stunde (ca. 2,50 €) in die City.
Gewohnt haben wir in der Stadt in einem kleinen Appartement, das wir über airbnb gebucht haben. Es war sehr sauber und so gelegen, dass das Zentrum gut zu Fuß zu erreichen ist.
Zufällig fiel in die gebuchte Woche das „Festa de São João“ womit wir schon bei Top 1 der Liste wären.
Immer in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni findet diese Feier zu Ehren des Stadtpatrons statt und versetzt die Stadt in Ausnahmezustand. An jeder Ecke werden die traditionellen Sardinen gegrillt.
An der Ribeira gibt es um Mitternacht ein großes Feuerwerk. Wir gingen zum Hügel gegenüber der Altstadt in Vila Nova de Gaia und machten dort erst mal ein Picknick mit Leckereien aus einem der zahlreichen Delikatessen-Läden. Zum Brauch gehört es Lampions steigen zu lassen.
Das Feuerwerk war eines der beeindruckendsten, das ich je erlebt habe. Die Kulisse ist einfach einmalig.
Anschließend flaniert alles durch die Stadt und es gibt an vielen Stellen Musik und Party.
Top 2 ist die historische Altstadt (Ribeira) entlang des Flusses Douro.
Sie wurde in die UNESCO Weltkulturerbeliste aufgenommen. Hier reihen sich Restaurants wie Perlen an einer Schnur auf. Einfach ein Bier oder einen kühlen Vinho Verde bestellen und dem Treiben eine Weile zusehen.
Von der Altstadt am Fluss aus ist die Brücke „Ponte Dom Luís I“ (Top 3) vor allem im Abendlicht ein „Highlight“. Man kann sie auf beiden Ebenen zu Fuß überqueren.
Herausragend sehenswürdig ist auch der Börsenpalast „Palácio da Bolsa“ (Top 4),
der einen für Portugal recht hohen Eintrittspreis hat. Der Bau im neoklassizistischen Stil wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Sitz der Handelsvereinigung von Porto errichtet. Es zeugt davon, welch bedeutende Rolle dieser Wirtschaftszweig in der Geschichte der Stadt gespielt hat. Ab 1841 diente das Gebäude auf Geheiß von Königin Maria II. als Handelsbörse, bis es im Jahre 1911 schließlich wieder an die Handelsvereinigung zurückgegeben wurde. Die Architektur des Bauwerks, das nach den Plänen des portugiesischen Architekten Joaquim da Costa Lima Júnior entstand, ist teilweise äußerst prunkvoll gestaltet. Die Führung war auf englisch und französisch gleichzeitig. Ich ließ mich zum Fotografieren ein wenig zurückfallen und so bekam ich diese kaum mit. Es gibt viele Räume und ein imposantes Treppenhaus zu sehen. Am Ende mündete die Führung in den goldenen Saal, der bei einigen Besuchern zu Oooh-Lauten führte. Etliche Kilo Gold wurden für diesen Prunksaal verbaut.
Was wäre Portugal ohne seine Azulejos? Diese teilweise bunt bemalten und glasierten Keramikfliesen sind fester Bestandteil des Stadtbildes und werden an öffentlichen Monumenten und Gebäuden, Hausfassaden und Kirchen, aber auch an Innenwänden zu künstlerischen Wandbildern zusammengefügt. Man findet sie reichlich in Porto und dies ergibt einen ganz besonderen Flair.
Ganz besonders, allein von ihrer Größe sind diese im Bahnhof São Bento (Top 5).
Auf diesem Bild stellt sich Egas Moniz dem König Afonso VII von Kastilien und Léon vor:
Die Livraria Lello e Irmão ist DIE Buchhandlung (Top 6) in Porto.
Sie wird zu den schönsten Buchläden weltweit gezählt. 1869 wurde im heutigen Gebäude in der Rua das Carmelitas Nr. 144 eine Buchhandlung eröffnet. Das Jugendstil-Gebäude mit seiner neogotischen Fassade wurde von Ingenieur Xavier Esteves gebaut.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich die zahlreichen Kirchen und die Kathedrale ansprechen.
Alle zu besuchen war uns unmöglich. Hervorheben möchte ich Igreja und Torre dos Clerigos (Top 7), die Kathedrale Sé do Porto (Top 8) und Mosteiro da Serra do Pilar (Top 9, das aber streng genommen in Vila Nova de Gaia liegt.) Den Torre dos Clerigos kann man über 225 Stufen besteigen und hat dann von seinen 76m Höhe einen wunderbaren Ausblick über die Stadt. Die Kathedrale haben wir gleich früh am Morgen besucht. Dies hatte den großen Vorteil, dass die zahlreichen Touristenbusse noch nicht die Mengen an Besuchern ausgespuckt haben und wir so den Kreuzgang nahezu alleine abschreiten konnten. Das Mosteiro da Serra do Pilar erreicht man über die Ponte Dom Luís auf der oberen Ebene. Hier fährt auch die Metro. Vom Vorplatz des Mosteiros aus hat man einen sehr schönen Blick zur Altstadt.
Das Majestic (Top 10) ist ein Café der späten Belle Époque.
Mit seinen zierlichen Details, den Kronleuchtern und dem Jugendstil-Spiegelsaal, in dem gelegentlich ein Pianist spielt, zählt das Café Majestic heute zu den touristischen Attraktionen der Stadt. Auch soll Joanne K. Rowling hier die ersten Kapitel des ersten Harry Potter-Romans verfasst haben. (Rua de Santa Catarina 112)
Wenn man dann schon in der Rua de Santa Catarina ist, wird man sofort bemerken, dass dies die Einkaufsstraße (Top 11) in Porto ist.
Hier kann man dann den Brunch im Grande Hotel Do Porto für Sonntag buchen. Näheres später…
Hier geht es weiter zu Teil 2…
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