Vor zwei Jahren bekam ich durch einen Freund günstig einen Loewe-Opta „Magnet 735W“ der leider nicht mehr funktionierte. Sofort blitzte es mir in den Sinn daraus ein Upcycling-Projekt zum Loewe-Opta Webradio/Audio-Streamer auf Basis des volumio zu machen. Es ist immer wieder schön aus alten Dingen neue mit neuer Funktion zu schaffen. Also gleich einen Raspberry Pi besorgt und die SD-Karte geflasht.
Das war noch das einfachste und schnell erledigt, aber alles weitere dauerte…

Um es vorweg zu nehmen – so sieht er jetzt (wieder) aus:

Erst mal das Gehäuse leer räumen:

Dann bei Pollin-Elektronik, einem der Versender meines Vertrauens passende Chassis günstig geordert. Das schöne an dem „Magnet“ ist, dass es schon 1955 ein 2.1 System war. Also war klar, dass es wieder eins wird. Ursprünglich wollte ich einen digitalen Amp benutzen, aber der fiel dann weg, weil man die Potis nicht ohne Verluste aus der Platine bekam. Hier der „neue“ Inhalt:

Das ursprünglich angedachte Verstärker-Modul war dann doch keine gute Wahl. Ich habe lange bei den DIY Modulen gesucht bis ich eins gefunden habe, bei dem man die Potis bequem mit Kabeln anschließen kann. Das Modul der Stückliste unten ist zum selbst bestücken. Mit etwas Suche gibt es dies auch als Fertigmodul. Allerdings muss das Poti vorsichtig ausgelötet werden, denn die Platine ist leider nicht durchkontaktiert.

Nun kamen die Holzarbeiten an die Reihe. Der Subwoofer soll natürlich ein extra Gehäuse bekommen. Das ehemalige „magische Auge“ wurde zur Bassreflexöffnung. (Mit Amber-LED für die Stimmung.) Als Bassreflexrohr nahm ich ein Kunststoffrohr aus dem Aquarienzubehör. Ich denke man sieht, dass ich kein Schreiner bin – eher aus der Heißkleber-Fraktion. Ich bitte um Nachsicht.


Hier der Bausatz für den Verstärker:

Einige Zeit später sieht das Ganze dann so aus:

In der Zwischenzeit grübelte ich wie ich es anstelle, dass der „Magnet“ weiter über die Tasten eingeschaltet werden kann. Um den Aufwand für mich gering zu halten, bestellte ich bistabile Relais-Module (5V). Miniatur-Taster montierte ich unter die Original-Taster, deren Mechanik ich auf das mindeste reduziert habe. „AUS“ für den Amp und „TA“ für den Raspberry.

Hier habe ich die Potis des Verstärkermoduls angebaut und mit Achskupplern an den Original BÄSSE/HÖHEN Rädchen montiert. Die Patina am Kunststoff habe ich bewusst belassen. Für die Lautstärke gab es ein neues Poti.

Etwas frickelig war es die Glasplatte mit dem Lautstärke-Regler zu bestücken und wieder ohne das alte Metall-Chassis zu montieren. Die Glasplatte habe ich auf der Rückseite mit Papier kaschiert. Sie wird im Betrieb mit einer weißen LED angestrahlt.

Die „Netzteil-Sektion“ mit Relais-Modulen:

Und die Ansicht kurz vor dem Schließen der Rückwand:

Bassreflexrohr mit LED (leuchtet, wenn der Pi mit Strom versorgt ist.)

Den Wandler habe ich außen an der Rückwand befestigt. So kann man auch ein Notebook, Smartphone o.ä. anschließen und ist damit flexibel – Stichwort Boombox.

Stückliste:
– Raspberry Pi3 Model B mit 16Gb microSD-Karte
2.1 Amp-Board (China)
– 5V Netzteil 2A
– D/A Wandler Muse Mini USB DAC
– 2 Stk. 10 cm Breitbänder McGee 100/100D
– Woofer Dynavox 13 cm DY131-9A
– 2 Stk. bistabile Relais-Module (China)
– Trafo 2x 12V 50VA EI 66/34,7 212
– 2 Stk. SMD Kurzhub-Taster
– 2 Stk. 4mm/6mm Achskupplung
– Drehpoti 47 kOhm log Stereo 6 mm

Hinweis: Vorsicht Netzspannung! Sicherheit geht vor; bitte bei Selbstbau die VDE-Vorschriften einhalten.

Die letzten Beiträge zum Thema Technik:


Kommentar verfassen