Ein weiteres Stück Kamera- und auch Design-Geschichte ist für mich die kleine Sucherkamera „Penti“ oder auch „Penti 0“ bzw. „Penti Orix“ um alle Bezeichnungen zu nennen.
Das Design oder besser die Formgebung hatte mich sofort angesprochen, als ich sie bei einem meiner ersten Leipzig Besuche im Schaufenster eines Fotogeschäfts sah. Der Preis für dieses technische- und optische Schmuckstück war damals fast lächerlich gering.
Die reduzierte Formsprache und die absolut flinke, simple Bedienung sind Weltklasse. Gespannt und transportiert wurde mit dem „Stift“ der aus der Kamera ragt.

Als Film kam (kommt) eine SL-Kassette zum Einsatz. Diese ist kompatibel zu den Agfa-Rapid Kassetten und nutzt das Halbformat von 18 x 24mm in Hochformat mit 24 bzw. 12 Bildern. Für Querformat musste man die Kamera drehen. (Lustiger Fun-Fact am Rande; heute 60 Jahre später sind die meisten Bilder aus den Mobiltelefonen auch wieder in Hochformat.)
Die 24 Bilder entsprechen ungefähr 60cm Film. Einen habe ich noch hier ORWO NP20 – 80ASA/20DIN.
Rückspulen war nicht nötig. Der Film wurde einfach von einer Kassette in die andere geschoben. Wer nicht aufpasste, konnte so den Film zweimal belichten. Meine ist ein wenig „abgeliebt“ aber immer noch voll funktionsfähig.




Die Penti wurde in verschiedenen Farbkombinationen angeboten. Standard war wohl Gold mit schwarzem Rahmen. Es gab sie aber auch mit türkisen, cremefarbigen oder bordeauxroten Rahmen.

Der Nachfolger war dann 1961 die Penti I mit einem Meyer Domiplan 3.5/30mm statt des Trioplans. Ziemlich zeitgleich gab es auch die Penti II mit Selen-Belichtungsmesser.

Gestaltung: Horst Giese und Jürgen Peters
Produktion/Vertrieb: Kamerawerk Welta, Freiberg bei Dresden
Datierung: ab ca. 1958
Technische Daten:
Gehäusematerial: goldeloxiertes Aluminium
Maße: H 8cm x B 11cm x T 5cm
Gewicht incl. Film: 240g
Sucherkamera, 18 x 24 mm SL-Filmkassette
Optik: Meyer – Trioplan 1:3,5/30 mm
Verschluss: 1/30 1/60 1/125 und „B“)
Blitzanschluss: Blitzschuh ohne Mittenkontakt
Preis: 96,- Mark (Ost) bzw. 49,50 DM

Hier noch ein Scan eines NP20, der 1975 abgelaufen war und 2020 belichtet und in ID11 entwickelt wurde. Eigentlich 6.5 min – aber selbst 8 min waren wohl noch zu kurz. Ausserdem hatte er einen deutlichen Schleier; war wohl nicht kühl gelagert.

Und wie immer noch ein paar nützliche Links:
https://zeissikonveb.de/start/kameras/penti.html
http://www.guenterposch.de/Penti.html
https://www.lutz-scholz-fotografie.de/kamera-museum/welta-kamerawerke/welta-penti/
http://www.kulturelle-projekte.de/penti
https://de.wikipedia.org/wiki/Agfa_Rapid
https://de.wikipedia.org/wiki/SL-System

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